Ich lieb dich! Ich lieb dich nicht!
Eine neue Studie der Universität Mainz, veröffentlicht im „Journal of Personality and Social Psychology“, zeigt, dass schwankende Zufriedenheit in Beziehungen völlig normal ist. Diese Erkenntnis könnte viele Paare beruhigen, da die Zufriedenheit mit dem Partner innerhalb weniger Tage oder sogar Stunden variieren kann. Die Studie betont, dass solche Schwankungen nicht zwangsläufig eine Gefahr für die Beziehung darstellen, sondern vielmehr ein Hinweis darauf sein können, dass bestimmte Bedürfnisse nicht vollständig erfüllt werden.
Psychologin Louisa Scheling, die Erstautorin der Studie, rät Paaren, sich ihrer eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden und diese klar zu kommunizieren. Die Forschung, die Daten von über 700 Paaren aus früheren Studien analysierte, zeigt, dass die Zufriedenheit in Beziehungen nicht nur über lange Zeiträume, sondern auch im täglichen Leben schwankt. Interessanterweise verlaufen diese Schwankungen oft synchron zwischen den Partnern und sind unabhängig von demografischen Faktoren.
Ein entscheidender Faktor für stabile Zufriedenheit ist die Wahrnehmung des Partners als ansprechbar und reaktionsbereit. Während Frauen aufgrund hormoneller Zyklen möglicherweise an emotionale Schwankungen gewöhnt sind, wird bei Männern emotionale Instabilität eher der Beziehungsdynamik zugeschrieben. Scheling betont, dass die verlässliche Erfüllung von Bedürfnissen durch den Partner wesentlich zur Stabilität der Beziehungszufriedenheit beiträgt, ähnlich wie in einer Eltern-Kind-Beziehung.
(apa/SK)