Streik der Flugbegleiter: Air Canada muss Betrieb einstellen

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Die Fluggesellschaft Air Canada hat gestern Hunderte von Flügen gestrichen und ihren Betrieb eingestellt, nachdem ihre Flugbegleiter und -begleiterinnen im Kampf um bessere Bezahlung in den Streik getreten waren. Nach Angaben der Fluggesellschaft werden täglich rund 130.000 Passagiere von den Folgen betroffen sein.

„Wir befinden uns nun offiziell im Streik“, erklärte die Gewerkschaft Canadian Union of Public Employees (CUPE), die rund 10.000 Flugbegleiter vertritt, in einer Pressemitteilung. Als Reaktion darauf kündigte Air Canada eine Aussperrung der Flugbegleiter an.

Eine Aussperrung ist eine vorübergehende Schließung eines Unternehmens, die vom Arbeitgeber als Reaktion auf einen Arbeitskonflikt beschlossen wird. Sie soll 72 Stunden dauern, erklärte Air Canada und betonte, dass 700 für gestern geplante Flüge „ausgesetzt“ worden seien.

Der Streit zwischen der Fluggesellschaft und der Gewerkschaft war am Freitag eskaliert. CUPE lehnte eine Bitte der Airline ab, in ein von der Regierung geleitetes Schlichtungsverfahren einzutreten. Durch das Verfahren hätte es kein Recht auf Streik mehr gegeben und es hätte ein externer Mediator über die Bedingungen eines neuen Vertrags entschieden.

Air Canada bot zuletzt eine Erhöhung der Vergütung um insgesamt 38 Prozent über einen Zeitraum von vier Jahren an. Die Gewerkschaft lehnte das jedoch ab. Sie argumentierte, dass die vorgeschlagene Anhebung um acht Prozent im ersten Jahr wegen der Inflation bei Weitem nicht ausreiche.